Viele Menschen denken, dass Allergien nur bei Kindern und Jugendlichen auftreten – doch das ist ein Irrtum. Auch ältere Menschen können plötzlich Allergien entwickeln – selbst nach einem symptomfreien Leben.
Endlich Sommer! Spaziergänge, Frühstück im Garten oder ein Eis im Park steigern unser Wohlbefinden und lassen unser Gute-Laune-Barometer ansteigen. Doch wenn dabei die Nase läuft und die Augen jucken, ist die Stimmung schnell getrübt. Vor allem das Frühjahr und der Sommer sind für Allergiker besonders belastend.
Was sind Allergien?
Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe, die über die Haut, oder die Atemwege in den Körper gelangen. Dazu zählen unter anderem Pollen, Tierhaare oder bestimmte Nahrungsmittel. Diese körperfremden Stoffe werden als Allergene bezeichnet. Kommt es zum Kontakt mit Allergenen, können allergische Reaktionen wie juckende Augen, gereizte Nasenschleimhäute oder sogar Magen-Darm-Beschwerden ausgelöst werden.
Um eine Allergie behandeln zu können, ist es wichtig, deren Auslöser zu bestimmen. Dies kann aufgrund der Vielzahl an Allergien sowie deren Erreger eine Herausforderung sein. Bisher sind mehr als 20.000 unterschiedliche Auslöser bekannt. Dennoch ist es wichtig, dem Ursprung auf den Grund zu gehen. Denn nur mit der konkreten Ursache für die Symptome, lassen sich diese lindern oder sogar vermeiden.
„Entgegen früherer Auffassungen sind Allergien keine Frage eines speziellen Alters. Neben Pollenallergien können auch weitere allergische Reaktionen auftreten. Fakt ist, dass etwa jeder Zehnte damit rechnen muss, im höheren Alter erstmals einen allergischen Schnupfen, Asthma oder eine Kontaktallergie zu entwickeln.“
Der Deutsche Asthma- und Allergikerbund (DAAB)
Erste Anzeichen entdeckt – Was tun?
Wenn Sie erste allergische Anzeichen wahrnehmen, sollten Sie aktiv werden. Der Besuch bei einem Allergologen hilft bei der Ursachenfindung. Der Facharzt kann einen Allergietest veranlassen und anhand Ihrer Krankengeschichte klären, ob eine Allergie vorliegt. Falls ja, lassen sich geeignete Maßnahmen ergreifen und, falls nötig, eine medikamentöse Behandlung einleiten.
„Es ist wichtig, nicht darauf zu hoffen, dass die Symptome von alleine verschwinden. Besonders im Alter sollten Beschwerden frühzeitig behandelt werden, da die Haut und Bronchien empfindlicher sind und somit schneller Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder Neurodermitis entstehen können.“
Der Deutsche Asthma- und Allergikerbund (DAAB)
Scheuen Sie sich also nicht, bei Verdacht auf eine Allergie einen Facharzt aufzusuchen. Gemeinsam können Sie die Ursachen erforschen, eine passende Therapieform finden und den Sommer trotz Allergie möglichst beschwerdefrei genießen.
Unsere Tipps gegen allergische Symptome
Wäsche in der Wohnung trocknen
Sobald die Temperaturen steigen, lassen wir unsere gewaschene Wäsche gerne draußen an der frischen Luft trocknen. Doch Feuchtigkeit zieht Pollen an, sodass sich diese an den nassen Textilien festsetzen. Wenn Sie allergisch auf Pollen reagieren, kann es bereits helfen, wenn Sie Ihre Wäsche in der Wohnung aufhängen. So bleibt die Kleidung pollenfrei und allergische Reaktionen können vermieden werden.
Vor dem Schlafengehen duschen
Bei einem Tag im Grünen setzen sich Pollen oft an Haut, Haaren und Kleidung ab. Um diese wieder loszuwerden, ist es ratsam, sich vor dem Schlafengehen abzuduschen und die Haare zu waschen. Auch die tagsüber getragene Kleidung sollte nicht ins Schlafzimmer gelegt werden. Dadurch sorgen Sie für weniger Pollen in Ihrem Bett und und schaffen eine Grundlage für eine erholsame Nacht.
Nützliche Alltagshelfer: Pollenschutzgitter
Es gibt praktische Alltagshelfer, die Sie dabei unterstützen, einen Großteil der Pollen aus Ihrer Wohnung fernzuhalten. Wenn Sie nicht auf regelmäßiges Lüften verzichten möchten, können Sie auf Schutzgitter zurückgreifen. Diese lassen sich einfach an Ihren Fenstern befestigen und filtern bis zu 90 Prozent der Pollen.
Alles zu seiner Zeit
Bei schönem Wetter zieht es uns nach draußen. Doch wenn Sie unter einer Allergie leiden, ist Vorsicht geboten – besonders bei starkem Pollenflug sollten Sie die Gartenarbeit lieber anderen überlassen. Für Allergiker ist die Zeit nach einem kräftigen Regenschauer ideal, um Aktivitäten im Freien zu planen, da die Pollenbelastung dann meist deutlich geringer ist.
Ausreichend Wasser trinken
Trinken ist wichtig. Doch wussten Sie schon, dass dies auch bei Allergien helfen kann? Wenn Sie ausreichend Wasser oder auch ungesüßte Tees zu sich nehmen, schützen Sie Ihre Schleimhäute vor dem Austrocknen, sodass diese auch weiterhin ihre Schutzfunktion beibehalten.
Den Pollenflugkalender beachten
Sie kennen die Ursache für Ihre Allergie und wissen, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren? Dann beachten Sie den Pollenflugkalender, um diesen aus dem Weg zu gehen. Berücksichtigen Sie auch die Tageszeit, denn der Pollenflug ist in der Stadt abends und auf dem Land morgens am stärksten. Planen Sie Ihren Tag so, dass Sie den Pollen zu den intensiven Zeiten aus dem Weg gehen und sich einer geringen Belastung aussetzen.