Eine Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die besonders im Alter nicht unterschätzt werden darf. Wussten Sie, dass Depressionen neben Demenz zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei älteren Menschen zählen?
Was ist eine Depression?
Ist von einer Depression die Rede, betrifft dies eine Störung unserer Gefühlswelt, bei der unsere Stimmung negativ verändert wird. So rücken Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit in den Fokus unserer Emotionen. Nach Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit erkranken ca. 16 bis 20 von 100 Personen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Depression oder an einer depressiven Verstimmung, wobei Frauen tendenziell häufiger betroffen sind als Männer. Ab dem 65. Lebensjahr spricht man von einer Altersdepression. Obwohl Depressionen in dieser Lebensphase nicht häufiger auftreten, als in jüngeren Jahren, ist es dennoch von entscheidender Bedeutung, die nötigen Unterstützungsmaßnahmen zu ergreifen.
Neben den psychischen Anzeichen einer Depression, gibt es auch physische Symptome, die auf die Erkrankung hinweisen. Zu diesen zählen unter anderem Abgeschlagenheit, aber auch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Kopf- oder Rückenschmerzen sowie Magendruck. Insbesondere bei einer Depression im Alter stehen oft die körperlichen Beschwerden im Vordergrund. Ältere Menschen achten häufig mehr auf körperliche Symptome und weniger auf die psychischen Belastungen, weswegen die Veränderung der Stimmung leicht übersehen wird.
Ursachen und Risikofaktoren
Depressionen können viele unterschiedliche Ursachen haben. Bereits die genetische Veranlagung, wenn eines unserer Elternteile depressiv ist, kann das Risiko erhöhen. Medikamente können ebenfalls zum Auslöser werden. Hormonelle Veränderungen sind zudem bedeutend, wobei Serotonin, oft als Glückshormon bezeichnet, eine zentrale Rolle einnimmt. Neben diesen beispielhaften Faktoren können sich ebenso emotionale Umbrüche im Leben, wie der Verlust des Partners oder auch enger Freunde, begünstigend auf eine Depression auswirken. Auch der Wechsel vom Berufsleben in die Rente kann diese Erkrankung fördern. Kommt es vermehrt zu Einschränkungen der sozialen Kontakte oder treten zunehmend körperliche Beschwerden auf, können diese zum Risikofaktor werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Die gute Nachricht: Depressionen sind behandelbar. Die Therapieform hängt dabei von dem vorliegenden Schweregrad der Depression ab und steht häufig im Kontext einer Psychotherapie und/oder ab einem gewissen Schweregrad einer medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva. Zudem wird zu Sport, bzw. regelmäßiger Bewegung geraten, da sich diese nicht nur positiv auf unser Gehirn, sondern auch auf unser Selbstwertgefühl auswirkt.
Stellen Sie an sich Anzeichen einer möglichen Depression fest, ist es auf jeden Fall ratsam zuerst zu einem Arzt zu gehen, um gemeinsam mit diesem über Ihre Situation zu sprechen.
6 Tipps bei Depressionen
Ärztlichen Rat einholen
Bei Anzeichen einer Depression sollten Sie nicht zögern, professionelle Hilfe zu suchen. Ein erster Schritt ist der Besuch bei Ihrem Hausarzt, der Sie beraten und gegebenenfalls an Spezialisten überweisen kann. Es gibt keinen Grund, sich wegen des Verdachts auf eine Depression zurückzuhalten.
Stress reduzieren
Unser Alltag ist häufig von Stress und Überlastung geprägt. Während Termine sowie private und berufliche Verpflichtungen uns oftmals beanspruchen, neigen wir dazu, unsere eigene Fürsorge zu vernachlässigen. Dabei sind Pausen, um Körper und Geist zu regenerieren überaus wichtig. Schaffen Sie sich daher gezielt Freiräume, um Überlastungen vorzubeugen und Ihr Wohlbefinden zu erhalten.
Aktiv werden
Studien zufolge kann Bewegung aktiv gegen Depressionen helfen. Das bedeutet nicht, dass Sie bei einem Marathon an den Start gehen müssen. Schon leichte körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen können helfen, Ihre Stimmung zu verbessern. Bereits 30 Minuten Bewegung pro Tag können die Symptome einer Depression mildern.
Zeit für etwas Positives
Sie selbst wissen am besten, was Sie glücklich macht. Nehmen Sie sich daher die Zeit und sorgen Sie für positive Erlebnisse in Ihrem Alltag. Ob Sie sich mit Freunden oder Ihrer Familie treffen oder auch einfach einen schönen Ausflug machen – die Möglichkeiten sind vielfältig und nur davon abhängig, was Ihnen selbst gut tut.
Für Entspannung sorgen
Natürlich können wir nicht allen Belastungen des Alltags aus dem Weg gehen. Allerdings können wir für mehr Entspannung sorgen. So bieten sich insbesondere Entspannungstechniken, wie autogenes Training, Yoga oder auch Meditation an, zur Ruhe zu kommen. Wenn Sie sich einer Yogagruppe anschließen, können Sie zusätzlich für mehr positive Beziehungen in Ihrem Leben sorgen.
Kleine Schritte machen
Setzen Sie sich nicht zusätzlich unter Druck, indem Sie zu viel auf einmal wollen. Erinnern Sie sich selbst daran, dass auch kleine Schritte zum Erfolg führen. Anstatt große Umschwünge zu planen, können Sie kleinere Etappen in Angriff nehmen, um nicht schon zu Beginn frustriert das Handtuch zu schmeißen. Nehmen Sie die Sache selbst in die Hand und sorgen Sie für mehr Erfolgserlebnisse in Ihrem Leben.
Bitte beachten Sie, dass unsere Tipps keinen Arztbesuch ersetzen. Wenden Sie sich bei dem Auftreten von Symptomen an Ihren Hausarzt, um frühzeitig eine passende Therapie in die Wege zu leiten.